Montag, 30. Juni 2014

Tag 48: Le mont Pinay - Charlieu

Heute früh liefen wir quasi in den Sonnenaufgang,  da die Sonne diese Seite des Berges noch nicht erreicht hatte.
Die Baumkronen waren schon in goldene Farbe getaucht und noch war es sehr frisch,  da keine einzige Wolke am Himmel stand. 
Die 8 km nach le Cergne verliefen bergauf und bergab und wir betraten den Ort über eine lange Treppe, die bergab durch einen Park führte. Auch hier war die Kirche offen (das ist seit dem Burgund öfter so) und wir machten hier unsere erste Pause. Wir holten uns etwas zu essen beim Bäcker und ich streichelte eine Katze, die gegenüber auf der Fensterbank saß.
Das Wetter war bisher herrlich. Wir bekamen im Rathaus einen hübschen Stempel (für gestern,  da es im Wald ja keine Stempelstelle gibt), kauften uns noch eine kalte Cola und zogen mit vollen Wasserflaschen weiter. Es ging zunächst steil bergauf und bergab, immer im Wechsel. 
An einem Zaun hatten die Bewohner viele Jakobsmuscheln angebracht.
Wir erreichten eine kleine Waldkapelle,  die leider verschlossen war und danach ging es sehr steil bergab.  Johannes übernahm für dieses Stück noch mal meinen Rucksack und ich versuchte mit zwei Stöcken möglichst knieschonend den Berg herunterzukommen. Kurz vor dem nächsten Ort kamen wir an einem Grundstück vorbei,  auf dem zwei Alpacas, ein Hängebauchschwein, Schafe und ein Hund herumliefen. So etwas gefällt mir.
Wir stiegen in den Ort hinauf und hörten schon lange einen Pfau schreien. Irgendwann lief er uns über den Weg - er rannte einfach frei im Dorf herum und schrie herum. Pfaue sind in Frankreich wohl recht beliebt,  da wir schon ein paar mal welche gesehen haben.
Leider lief der Pfau gerade nach Hause und verschwand hinter dem Haus,  so dass wir ihn nur noch hören und nicht mehr sehen konnten. 
Ein paar Orte weiter kamen wir an einem Schrottplatz vorbei, auf dem wir einige Sackkarren, Schubkarren und co. sahen. Wir überlegen seit einiger Zeit,  ob wir die Rucksäcke ziehen sollen oder nicht (dem Knie zuliebe). Der Schrottplatz hat jedoch an einem Tag in der Woche geschlossen und das ist natürlich heute.
Also machten wir nur eine Pause vor der Tür und fragten uns, wer in dem dazugehörigen Laden wohl etwas kauft,  denn überall stand Zeug herum und es sah nicht besonders gepflegt aus.
Wir kürzten hier wieder ein Stückchen über die Landstraße ab und trafen nach einigen Kilometern auf einen Mann,  der an der Straße stand und arbeitete. Wir kamen ins Gespräch und als seine Frau dazukam erfuhren wir, dass hier ihr Gemüsegarten ist. 
Sie luden uns zu sich ein,  um etwas zu trinken und wir nahmen die Einladung gern an. Wir mussten dazu allerdings ein gutes Stück bergabgehen, aber der Mann sagte uns,  dass er uns zurückfahren würde.
Als wir auf der Terrasse saßen und ein kaltes Getränk in der Hand hielten, bot uns der Monsieur ein paar mal Augenzwinkernd an, uns zum Etappenziel zu fahren,  aber wir lehnten lachend ab. Solche Angebote sind lieb gemeint und manches mal auch sehr verlockend,  aber damit fangen wir erst gar nicht an. Später wurden wir von ihm aber an der Parallelstraße ausgesetzt,  weil diese ruhiger ist als die Landstraße.  Wir wanderten die letzten Kilometer nach Charlieu und bekamen unterwegs noch leckere Kirschen, die ein Mann gerade frisch geerntet hatte. Am Ortseingang bogen wir direkt ab, um zum Campingplatz zu kommen.
Nach einer Dusche und dem waschen und aufhängen der Wäsche liefen wir dann in die Ortsmitte. 
Der Himmel war etwas bewölkt, es sah aber nicht nach Regen aus, also trauten wir uns, Wäsche zu waschen und aufzuhängen.
Heute gönnten wir uns einen Pizza aus der Pizzeria, da wir keine Lust auf Fast Food (also Kebab) hatten und die Auswahl im Ort doch begrenzt war. Wir mussten  noch eine halbe Stunde warten, bis die Küche öffnete und vertrieben uns die Zeit im Internet.  Die Pizzen waren wirklich sehr gut, aber durch das Warten auf die Küchenöffnung und Johannes Kaffee hinterher hatte der Himmel genug Zeit, dunkle Wolken anzusammeln und abzuregnen. Irgendwann wurde der Regen so stark,  dass uns klar wurde,  dass unsere Wäsche auf der Leine wieder nass ist.  Wir eilten zurück und verteilten die Kleidungsstücke im Waschmaschinenraum des Campingplatzes. Dann ließen wir den Abend auf der überdachten Terrasse des Campingplatzes ausklingen und beobachteten Regen und Gewitter.

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