Donnerstag, 5. Juni 2014

Tag 22: Waldkapelle Rabas - Metz

Heute morgen haben wir verschlafen und sind deshalb später aufgebrochen als geplant. Der Himmel war glücklicherweise blau und die Sonne war durch die Bäume zu sehen.  Wir hofften auf einen trockenen Tag.
Heute bekamen wir aber zu spüren,  wie viel Regen in den letzten beiden Tagen auf die Erde geprasselt war, denn die Wege im Wald waren nahezu unpassierbar. Wir rutschten und schlitterten, versanken und platschten durch so viel Matsch, vorbei an vielen Pfützen und durch einige auch hindurch.  Immer wieder schlugen wir uns ins Gehölz,   weil es unmöglich war, den Weg zu nehmen. Und als wäre das nicht Herausforderung genug,  lagen irgendwann einfach mal 7 Bäume quer über den Weg, so dass wir klettern und im Schlamm landen mussten.  Großartig.  Es war wirklich kein Geschenk.
Als wir gerade zwischen zwei Bächlein auf dem Weg entlangschlitterten passierte dann, worauf ihr alle gewartet habt: Einer von uns packte sich hin.
Ich möchte aus Datenschutzgründen nicht verraten,  wen von uns es traf, aber... ihr hättet Johannes Hose sehen müssen!
Nach über 5 km verließen wir diesen Wald des Grauens und im Blick zurück lag er so friedlich da, dass man meinen könnte,  dieser Wald würde niemandem etwas tun.
In Vigy holten wir uns den Stempel für gestern,  denn die Waldkapelle war geschlossen und ob es da überhaupt einen Stempel gibt, wissen wir auch nicht.
Es sind wohl nur wenige Kirchen in Frankreich geöffnet,  das werden wir also noch öfter erleben.
Der Weg zwischen Vigy und Metz zog sich für mich total in die Länge.   Aber immerhin kamen wir wieder einmal an Kirschbäumen vorbei,  von denen wir einige leckere Früchte ernten konnten.
Es ging über Felder und kleine Dörfchen und es ist schade,  dass die Franzosen offensichtlich nicht auf Parkbänke stehen. Nirgendwo im Wald haben wir bisher eine entdeckt und auch kein Schutzhütte oder vergleichbares.
Entweder sind die Franzosen also fitter und brauchen zwischendurch nicht sitzen oder die Deutschen sind fitter (weil mehr unterwegs) und deswegen gibt es Bänke.  Wie auch immer,  hier sind keine und deswegen müssen wir immer in den Dörfern rasten. Das taten wir auch,  denn ich weiß inzwischen,  dass ich keine Blasen bekomme, wenn ich die Schuhe und Socken regelmäßig ausziehe. Und darauf achte ich jetzt,  ob ich eine Pause brauche oder nicht.  Die Füße brauchen frische Luft.
Als wir endlich am Ortseingang von Metz waren,  mussten wir uns noch einige Kilometer bis zum Dom durchschlagen. Immerhin ging es längere Zeit an einem Fluss und einer alten Festungsanlage oder so entlang. 
Der Dom ist beeindruckend. Gewaltig. Und nicht so vollgeknallt. Hier wirkt das hohe Dach, wir blieben stehen und starrten nach oben.  Und dann die Fenster.  Unzählige Fenster,  alle voller Details und einige sind sogar von Chagall. 
Wir bekamen unseren Stempel und machten uns auf den Weg zum Campingplatz, der keine 10 Minuten vom Dom entfernt liegt.
Wir suchten uns einen Platz, bekamen Zugang zum WLAN und duschten. In der Stadt suchten wir uns dann etwas günstiges zu essen und landeten bei einer Art Döner-Kette. War lecker!
Der Campingplatz ist direkt an der Mosel und wir saßen noch eine Weile am Wasser und genossen den Ausblick auf den ruhigen Fluss.
Ab und zu sprang wieder ein Fisch aus dem Wasser und grüßte uns.  Das Wetter hat sich heute gut gehalten,  es war angenehm warm und so kann es gern bleiben!
Diesen Platz können wir auf jeden Fall weiterempfehlen,  falls mal jemand nach Metz kommt.

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