Sonntag, 1. Juni 2014

Tag 18: Trier - Litdorf

Die erste Station des heutigen Tages war die Kirche St. Matthias. Gestern haben wir es nicht mehr geschafft, diese anzusehen und haben es auf heute verschoben, da wir ohnehin hier um die Ecke starten wollten.
Wir liefen auf die Kirche zu und wunderten uns: Haufenweise Reisebusse standen vor den Toren der Kirche und auf dem Innenhof war einiges los. Zwei Frauen waren sogar dabei, Plastikschalen, offenbar für ein Mittagessen, aufzubauen. Wir gingen hinüber und fragten einfach mal, was hier los sei. Beide Damen blickten uns fast schon schockiert an und eine der Beiden sagte, wir würden doch wohl wissen, was hier sei.
Unsere fragenden Gesichter zeugten dann wohl davon, dass wir uns keinen dummen Scherz erlaubten, sondern wirklich ahnungslos waren. Schnell war klar, warum sie uns so überrascht angesehen hatten: Heute ist ein/ der Tag von St. Matthias und es kommen zig Leute, darunter viele Pilger, um zu feiern. Denn hier ist ja auch ein Apostelgrab.
Deswegen wunderten sich die Frauen auch, dass Pilger an einem Pilgerziel fragen, was hier los ist. Da würden die Menschen in Santiago wohl auch dumme Gesichter machen.
Wir liefen schnell in die überfüllte Kirche und warfen einen Blick hinein. Aber es war so voll, dass wir nicht wirklich etwas sehen konnten. Es war aber auch 10 Minuten vor Beginn der Messe. Wir haben uns schnell verzogen, denn Zeit dafür hatten wir nicht.
Wir ernteten wieder komische Blicke, weil wir so kurz vor Beginn der feierlichen Messe in Richtung Ausgang liefen. Die Leute fragten sich sicher, warum wir zum Grabe des Matthias pilgern, um dann kurz vor der Feier die Fliege zu machen.
Vor dem Tor trafen wir einen Mann, der uns auch etwas irritiert ansah. Ich rief herüber, dass dies das falsche Apostelgrab sei und wir eigentlich zu einem anderen wollten.
Wir liefen entlang der Mosel aus der Stadt hinaus. Kilometer um Kilometer ging es am Wasser entlang. Eine hübsche Strecke. Wir sahen Segelboote, Schwäne, viele Radfahrer und ein paar Angler. Bei einem konnten wir sogar beobachten, wie er seinen zappelnden Fang gerade aus dem Wasser zog.
Wir frühstückten gemütlich am Wasser und später sprach uns ein Radfahrer an, der uns erzählte, dass etwa einen Kilometer hinter uns zwei weitere Pilger wären. Wir warteten auf sie und erfuhren, dass sie Wanderer auf dem Jakobsweg, aber keine Pilger waren und den Weg in Etappen von der Haustür aus laufen, seit sie in einem Fernsehbericht gesehen hatten, dass er mitten durch ihren Ort führt.
Wir liefen ein Stück gemeinsam und trennten uns, als Johannes und ich eine Pause machten.
Es ging hinter der Saarmündung weiter über Felder und kleine Orte. Das Wetter war angenehm, sonnig und warm, aber nicht zu heiß.
Außerdem kamen wir noch an einer alten Römertempelanlage vorbei, von der man eine hübsche Aussicht ins Tal hatte. Es ist eine beeindruckende Anlage, vor allem wenn man bedenkt, dass sie uralt ist und dass vor 30 Jahren noch keiner von ihrer Existenz wusste (oder es niemandem verraten hatte). Inzwischen wurde einiges auch rekonstruiert und wieder aufgebaut.
Hinter dem Örtchen Fisch liefen wir an ein paar Ziegen vorbei, die ich sogar streicheln konnte (ich liebe Ziegen!).
Bald kam uns unser letzter Gastgeber entgegen. Nach heute Nacht haben wir keine Forenmitglieder mehr in petto, bei denen wir unterkommen können. Berthold begleitete uns zur Jakobuskapelle und von da aus ging es nach Hause.

1 Kommentar:

  1. Hallo Frau Holle, auch ich habe von Berthold eine Einladung bekommen und werde sie etwa um den 16./17.04.2015 wahrnehmen. Ein kleines Päckchen für meine weitere Lektüre habe ich schon gepackt, das werde ich vorausschicken.
    Ich hoffe, etliche Eurer "Fußspuren" zu sehen, einige Bilder mit Scrab habe ich ja schon gesehen.

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