Heute standen wir
auf und es regnete fürchterlich. Endlich würden unsere Regenbekleidungen wieder
zum Einsatz kommen- Die Jungs sehen einfach herrlich darin aus. Allan musste
heute allerdings die Stiefel wieder anziehen, weil es in den Sandalen nicht mehr
ging.
Ich hatte den Faden
heute in der Blase gelassen und einen Zweiten hinzugefügt, damit sich sie Blase
auf keinen Fall wieder füllen und wachsen konnte.
Da es regnete, war
es heute schwierig mit den Pausen, man kann sich ja nicht einfach irgendwo
niederlassen. Nach 8 Km kamen wir in ein Dorf mit einer Bar. Die war zwar
geschlossen, hatte aber viele Bänke und Stühle unter einem großen Vordach. Dort
waren auch einige Katzen, die ganz heiß auf unser Essen waren. Zuerst waren es
nur vier, später mindestens Acht. So genau wusste man das nicht, weil viele
sich sehr ähnlich sahen und sie schwer zu zählen waren. Ein paar Katzen ließen
sich streicheln und alle ließen sich füttern.
Das Laufen fiel
besonders nach den Pausen schwer. Die Blase, die ich ja weder abkleben noch
abdecken konnte, tat ganz schön weh.
Die Pilger, die Allans und meine Füße sehen, wenn wir sie in der Herberge verarzten, fragen immer, wie man damit bloß laufen kann und dass sie es sich nicht vorstellen könnten, mit solchen Blasen zu laufen. Wir wissen es auch nicht so genau- Zähne zusammenbeißen und hoffen, dass man bald ankommt.
Die Pilger, die Allans und meine Füße sehen, wenn wir sie in der Herberge verarzten, fragen immer, wie man damit bloß laufen kann und dass sie es sich nicht vorstellen könnten, mit solchen Blasen zu laufen. Wir wissen es auch nicht so genau- Zähne zusammenbeißen und hoffen, dass man bald ankommt.
Das Schwierigste
ist, nicht zu humpeln oder zu versuchen, den Fuß anders zu belasten, weil das
Schmerzen verursacht und neue Blasen provozieren kann.
Das Wetter war für
uns echt nervig- Der Regen war recht stark, aber es war dabei nicht wirklich
kalt. So war uns beim Laufen zu warm und in den Pausen zu kalt. Aber für die
Galicier ist es gut, da es der erste Regen seit 4 Monaten ist und sie schon
erhebliche Probleme mit Waldbränden haben.
Da die Herberge in
Palas de Rei renoviert wird, mussten wir vor dem Ortseingang in der Herberge
bleiben und zum Einkaufen noch über einen Kilometer in den Ort laufen. Dabei
kamen wir an einem Pferd vorbei, dem ein Vorder- und ein Hinterbein eng
zusammengebunden war. Warum macht man so etwas? Wir wussten es nicht und
hofften, dass es eine vernünftige Erklärung für eine solche Maßnahme gibt.
Nachdem wir es ewig gestreichelt hatten, wären wir am Liebsten reingeklettert
und hätten es von den Fesseln befreit, aber wer weiß, vielleicht darf es aus
gesundheitlichen Gründen gerade nicht herumgaloppieren. Deswegen haben wir es
natürlich gelassen. Ich habe mir dafür am Zaun meine neue und teure Regenjacke
aufgerissen.
Die öffentlichen
Herbergen in Galicien sind mir recht unsympathisch. Die Duschen haben nie
Türen, die Küchen sind oft groß, aber völlig leer, so dass man nicht kochen
kann. Heute gab es eine Art Wok und das wars. Kein Geschirr, kein Besteck,
nichts. Immerhin konnte ich im Wok Nudeln kochen und meine Dose Fleischbällchen
in Champignonsauce erwärmen. Für Dosenfutter war es ganz lecker. Hogy hatte
extra Plastikteller gekauft. Entweder wird so viel Inventar geklaut, dass die
Herbergsbesitzer nicht mehr nachkaufen wollen oder sie wollen, dass man die
Wirtschaft ankurbelt und in Gaststätten einkehrt.
Immerhin war die
Dusche heute super. Sie war zwar offen, aber der Wasserstrahl war stark und man konnte die Temperatur gut einstellen.
Küche mit komplettem Inventar |
Um kurz vor 22 Uhr
meldete der Hospitalero an, dass er gleich das Licht ausstellen würde. Warum
auch immer sie den Pilgern keinen Lichtschalter anvertrauen wollen… So blieb
ich mit den Jungs im Licht der Taschenlampen im Aufenthaltsraum und schrieb
mein Tagebuch.
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