Heute
geht es auf in die Berge. Wir haben diese ja schon lange vor uns
gesehen und uns gefragt, welcher davon der Berg sein wird, den wir
überqueren müssen. Da wir heute aber nicht bis auf die Spitze
mussten, würde es halb so wild werden, nur 21 Km. So konnten wir es
langsam angehen lassen.
Wir
brachen auf und gingen nur bis zur Kathedrale und zum Bischofspalast
von Antonio Gaudi, die nebeneinander stehen. Dort betrachteten wir
die Bauwerke und besichtigten die Kathedrale. Wir mussten uns bis
9.30 Uhr die Zeit vertreiben, da dann erst der Supermarkt öffnete
und wir dringend einkaufen mussten. Vor dem Supermarkt frühstückten
wir dann so ausgiebig und lange, dass es schon nach halb 11 war, als
wir die Stadt verließen.
Die
Kennzeichnung aus der Stadt heraus war nicht gut und so dauerte es
ein bisschen, bis wir auf dem richtigen Weg waren und machten bereits
nach einigen Km Pause an einem hübschen Rastplatz in einem Dorf. Es
ging jetzt wieder übers Land und durch kleine Dörfer.
Kathedrale |
Gaudis Palast |
Die
nächste Pause dehnte sich zu einer Siesta aus, denn es waren sehr
schöne, geschwungene und gemütliche Stühle und Bänke, die Besten,
die wir je auf einem Rastplatz gefunden hatten. Die waren sicher von
Pilgern entworfen worden, so gemütlich wie die waren. Allan und Hogy
schliefen eine Runde und ich ging zu einem nahegelegenen Zaun und
spielte mit den 3 Hunden dahinter.
Die
letzten Km zogen sich wieder sehr, da es stetig leicht bergauf ging,
aber bevor wir ein richtiges Bergsteigegefühl bekamen, waren wir
schon angekommen.
Eine
gemütliche Herberge, in der rund 30 Leute schlafen. Es sind jetzt
von Tag zu Tag mehr Pilger unterwegs, weil viele erst in Leon oder
anderen Orten starten, um den Weg zu gehen und manche setzen hier
ihren Weg fort, so wie eine Gruppe Franzosen, die letztes Jahr hier
aufgehört hatten.
Abends
ging ich mit einer Pilgerschar in die Kirche, denn hier sollte es
tolle gregoreanische Gesänge geben. Leider waren die Sänger gerade
im Urlaub oder so und so wurde es eine normale Messe, in der ich
wieder nichts verstand, aber die katholischen Abläufe interessiert
beobachtete. Besonders auffällig war für mich, dass die Geschichte
vom verlorenen Sohn (auf Englisch) vorgelesen und dann unkommentiert
stehengelassen wurde. Ich bin eben kein Katholik, deswegen irritiert
mich so etwas und auf die Gesänge konnte ich auch nicht antworten
und das "Vater Unser" ist auf Spanisch viel schneller
fertiggebetet.
Nach
der Messe kochten wir in der Herbergsküche und verbrachten einen
schönen Abend. Später telefonierte ich noch mit Johannes. Im
Innenhof der Herberge gab es ein Telefon, auf das er mich zurückrufen
konnte. So ging ich wieder einmal als Letzte ins Bett, dabei war es
erst halb 12. Alle anderen lagen schon seit einiger Zeit in den
Federn.
Kim
hatte sich heute in die Küche gelegt. Er wollte im großen
Schlafsaal niemandem mit seinem Geschnarche den Schlaf rauben. Es tut
uns ein bisschen Leid, dass er so etwas macht, denn in der Küche gab
es keine Betten, er lag auf Kissen oder so auf dem Boden. Aber er
möchte es nicht anders und zwingen kann man ihn ja nicht.
"Nein, spring nicht!" |
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