Sonntag, 10. März 2013

10. März- Rabanal del Camino (ca. 21 Km)

Heute geht es auf in die Berge. Wir haben diese ja schon lange vor uns gesehen und uns gefragt, welcher davon der Berg sein wird, den wir überqueren müssen. Da wir heute aber nicht bis auf die Spitze mussten, würde es halb so wild werden, nur 21 Km. So konnten wir es langsam angehen lassen.
Wir brachen auf und gingen nur bis zur Kathedrale und zum Bischofspalast von Antonio Gaudi, die nebeneinander stehen. Dort betrachteten wir die Bauwerke und besichtigten die Kathedrale. Wir mussten uns bis 9.30 Uhr die Zeit vertreiben, da dann erst der Supermarkt öffnete und wir dringend einkaufen mussten. Vor dem Supermarkt frühstückten wir dann so ausgiebig und lange, dass es schon nach halb 11 war, als wir die Stadt verließen.
Die Kennzeichnung aus der Stadt heraus war nicht gut und so dauerte es ein bisschen, bis wir auf dem richtigen Weg waren und machten bereits nach einigen Km Pause an einem hübschen Rastplatz in einem Dorf. Es ging jetzt wieder übers Land und durch kleine Dörfer. 
Kathedrale
Gaudis Palast
 Die nächste Pause dehnte sich zu einer Siesta aus, denn es waren sehr schöne, geschwungene und gemütliche Stühle und Bänke, die Besten, die wir je auf einem Rastplatz gefunden hatten. Die waren sicher von Pilgern entworfen worden, so gemütlich wie die waren. Allan und Hogy schliefen eine Runde und ich ging zu einem nahegelegenen Zaun und spielte mit den 3 Hunden dahinter.
Die letzten Km zogen sich wieder sehr, da es stetig leicht bergauf ging, aber bevor wir ein richtiges Bergsteigegefühl bekamen, waren wir schon angekommen.
Eine gemütliche Herberge, in der rund 30 Leute schlafen. Es sind jetzt von Tag zu Tag mehr Pilger unterwegs, weil viele erst in Leon oder anderen Orten starten, um den Weg zu gehen und manche setzen hier ihren Weg fort, so wie eine Gruppe Franzosen, die letztes Jahr hier aufgehört hatten.
Abends ging ich mit einer Pilgerschar in die Kirche, denn hier sollte es tolle gregoreanische Gesänge geben. Leider waren die Sänger gerade im Urlaub oder so und so wurde es eine normale Messe, in der ich wieder nichts verstand, aber die katholischen Abläufe interessiert beobachtete. Besonders auffällig war für mich, dass die Geschichte vom verlorenen Sohn (auf Englisch) vorgelesen und dann unkommentiert stehengelassen wurde. Ich bin eben kein Katholik, deswegen irritiert mich so etwas und auf die Gesänge konnte ich auch nicht antworten und das "Vater Unser" ist auf Spanisch viel schneller fertiggebetet.
Nach der Messe kochten wir in der Herbergsküche und verbrachten einen schönen Abend. Später telefonierte ich noch mit Johannes. Im Innenhof der Herberge gab es ein Telefon, auf das er mich zurückrufen konnte. So ging ich wieder einmal als Letzte ins Bett, dabei war es erst halb 12. Alle anderen lagen schon seit einiger Zeit in den Federn.
Kim hatte sich heute in die Küche gelegt. Er wollte im großen Schlafsaal niemandem mit seinem Geschnarche den Schlaf rauben. Es tut uns ein bisschen Leid, dass er so etwas macht, denn in der Küche gab es keine Betten, er lag auf Kissen oder so auf dem Boden. Aber er möchte es nicht anders und zwingen kann man ihn ja nicht.



"Nein, spring nicht!"

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