Dienstag, 12. August 2014

Tag 85: Pomps - Sauvelade

Heute früh sah die Welt durch den Nebel wieder etwas verzaubert aus. Wir wanderten (mal wieder) durch Maisfelder und vorbei an hübschen alten Höfen.
Vormittags hatten wir hinter einer Kirche plötzlich einen ernstzunehmenden Pyrenäenblick. Wir konnten richtige Konturen erkennen.
Diese klare Sicht bewegte mich schon etwas- Spanien ist nicht mehr weit!

In der nächsten Stunde hatten wir immer wieder herrliche Blicke auf das Gebirge und an einer alten Kapelle zu beiden Seiten eine beeindruckende Sicht. Es sind noch ein paar Kilometer bis dahin und wir können uns schon jetzt nicht sattsehen.

Wir erreichten einen Ort, in dem wir uns eine Melone und kalte Getränke kauften, setzten uns in den Schatten und standen erst eineinhalb Stunden später wieder auf.
Im Ort gibt es eine erstaunlich große und ebenso erstaunlich muffige Kirche. Auch hier musste ich die Besichtigung abbrechen und wieder an die frische Luft zurückkehren.
Hinter dem Gebäude stand eine Tafel, die den Blick auf die Pyrenäen erklärt und es war auch der Pass nach Roncesvalles eingezeichnet. Also eigentlich sah es aus wie eine Markierung mit Pfeil auf irgendein Hügelchen, aber wenn wir da sind, werden wir schon sehen, dass es mehr ist als ist!

Weiter ging Es, heraus aus dem Ort und unter einer gefährlichen Schnellstraße hindurch. Johannes fing heute endlich die erste Eidechse. Wir versuchen das schon lange,  nur der Herausforderung wegen, aber die Tierchen sind ja furchtbar flink. Nachdem er gebissen wurde (was bei dem kleinen Tierchen ganz schön niedlich aussah) ließen wir sie auch direkt wieder frei.

Als wir auf einem Feldweg wanderten, entdeckten wir plötzlich einen großen Fluss neben uns. Er hatte sich hinter dem Gebüsch versteckt und war ganz leise gewesen.
Leider fanden wir keine Möglichkeit,  zum Ufer zu kommen. Wir hätten gern gebadet, wenigstens unsere Füße.

Wir mussten nun ein ganzes Stück bergauf laufen und kamen gut ins Schwitzen. Wie soll das erst in den Pyrenäen werden!
Wir gönnten uns eine letzte Pause, als wir oben angekommen waren und machten uns danach an den Abstieg zur Abtei in Sauvelade.

Als wir in der Herberge neben der Abtei nach einem Platz fragten, sagte die Madame uns, dass wir überall bis zum Fluss zelten können und dass es kostenlos sei. Wenn wir duschen wollen, kostet das 3€, aber ein paar Meter weiter sei ein Toilettenhaus mit Waschbecken, wir können uns auch dort waschen. Dieses Angebot nahmen wir natürlich gern an, bauten unser Zelt neben dem Fluss auf und hatten sogar einen Picknicktisch neben unserer kleinen Villa.
Ich stieg hinab zum flachen Fluss, setzte mich auf einen Baumstammund ließ die Beine im Wasser baumeln.

Wir wuschen uns im erstaunlich sauberen Klohäuschen und es gab sogar warmes Wasser. Ich holte mir aus der Herberge ein deutsches Buch, dass jemand dagelassen hatte, aber ich brachte es schnell zurück, denn es war uns zu übertrieben. Es war so ein Selbstfindungs-sei-glücklich-und-nimm-alles-an-Buch.
Mit der Dunkelheit gingen wir dann zu Bett, denn viel konnten wir ja eh nicht tun.

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