Dienstag, 20. Mai 2014

Tag 6: Köln - Bonn

Heute morgen sind wir mal wieder relativ spät aufgebrochen. Aber wir genießen die Zeit bei unseren Gastgebern und wir sind ja auch nicht in Eile. Schon während meiner ersten Pilgerreise in Spanien gehörte ich mit meinen Freunden stets zu den Letzten, die die Herberge verließen.
Wir holten uns den Stempel vom Kölner Dom und liefen in Richtung Rhein. Von Köln aus gibt es zwei Möglichkeiten weiterzupilgern: Über Hürth und Euskirchen oder über Bonn und kleinere Orte nach Bad Münstereifel, wo beide Pilgerwege wieder aufeinandertreffen.
Wir entschieden uns für den Weg über Bonn, weil wir dort von unserem Pilgerstammtischfreund abgeholt und aufgenommen wurden (ihr merkt, wir haben einen tollen Stammtisch im Kölner Raum!) und weil wir über diesen Weg am Wasser entlanglaufen konnten.
Wir wurden heute oft angesprochen und die meisten Menschen haben uns gleich als Pilger erkannt. Während wir noch von einem älteren Ehepaar beraten wurden, wie wir an schönsten zur Fähre kommen könnten (der Weg ist quasi nicht beschildert und wird im Führer auch nicht beschrieben), hielt ein Radfahrer an und wartete geduldig darauf, dass er uns ansprechen konnte.
Nachdem wir vor der Bratwurstbude aus dem Kölner Tatort fotografiert wurden, verabschiedeten wir uns vom Ehepaar und der Radfahrer, der auch ein Pilger ist, begleitete uns für die nächste halbe Stunde.
Wir unterhielten uns über seine Erfahrungen und unsere Route und er pilgert Anfang September wieder ab Pamplona. Zu der Zeit müssten wir da eigentlich schon vorbeigelaufen sein, aber man weiß ja nie, was passiert...
Heute hatte Johannes Probleme mit seinen Fersen, so dass wir etwas langsamer laufen mussten. Wir hoffen, dass es nichts schlimmeres ist ist wird.
Wir liefen lange am Rhein entlang, dann durch einen Wald nach Köln-Weiß und dort zur Fähre nach Zündorf. Der Fährmann erzählte uns, dass er schon an der Küste vor Finisterre entlanggesegelt ist und wurde dann von einer Passagierin unterbrochen, die auch noch unbedingt erzählen wollte, dass sie schon mal gepilgert ist.
In Zündorf gönnten wir und ein Eis und machten eine Pause, den es lagen 12 hässliche Kilometer vor uns, um zur nächsten Fähre zu kommen. Es ging nur durch Orte und an der Landstraße entlang und der Weg zog sich ins endlose.
Nachdem wir mit der Fähre in Mundorf wieder auf die linksrheinische Seite übergesetzt hatten, machten wir uns auf zum Endspurt nach Bonn.
Wir schafften es fast bis in die Innenstadt, dann wurden wir von unserem Freund eingesammelt und nach Hause gefahren. Unterwegs sahen wir schon ein paar der morgigen Stationen und freuen und schon darauf, dass weniger Asphalt auf uns wartet.
Wir haben übrigens beide bisher keine nennenswerten Blasen bekommen, was für mich wirklich eine tolle Überraschung ist. Ob ich einfach endlich gute Schuhe gefunden habe oder ob die blasenverringernden Wandersocken aus dem Decathlon ihren Zweck erfüllen weiß ich nicht, aber ich bin unglaublich glücklich darüber, dass es so ist!


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