Sonntag, 5. Juli 2015

Tag 11-13: Urlaub in Fisterra

 

Wir blieben noch ein paar Tage in Fisterra und machten Urlaub.
Am Sonntag wollten Joni und ich einen der Berge am Hippiebeach besteigen und auf die Felsen klettern, aber als wir am Wasser waren, wollten wir gern baden. Wir hatten allerdings nichts dabei und der Weg zurück war uns zu weit, also haben wir uns kurzerhand in Unterwäsche ins Meer gestürzt und haben in den mächtigen Wellen getobt. Immer vorsichtig natürlich, denn dieser Strand soll nicht ganz ungefährlich sein. Im Anschluss haben wir und von der Sonne trocknen lassen und spazierten zurück zur Herberge. Wir verbrachten einen ruhigen Vormittag, jeder auf seine Weise und genossen den Urlaub.

Mittags erkundeten wir den Ort und gingen wir zu dritt an den Hafen und beobachteten einen Verkäufer, dessen Schmuckstand vom Wind umgefegt wurde und der alles wieder einsammeln musste. Wir beobachteten Einwohner, Pilger und Touristen und den armen angeketteten Hund des Verkäufers, den wir abwechselnd streichelten und ablenkten.
Als wir unsere Vorräte für einen schönen Abend am Kap eingekauft hatten und uns auf den Weg machten, folgte uns Alma, der Herbergshund und ließ sich partout nicht abschütteln. Wir konnten nichts machen, sie ist einfach mit uns gekommen und so zielsicher wie sie zum Kap marschiert ist, war das sicher nicht ihr erster Sonnenuntergang unter dem Leuchtturm.


Der Weg zog sich wie immer, denn das Kap liegt außerhalb der Ortschaft Fisterra. Es war erwartungsgemäß voll, aber wir haben nach den obligatorischen Fotos am 0,0 Km-Stein etwas abseits noch drei Plätzchen für uns und den Hund gefunden, der uns teilweise etwas zu wagemutig umherrannte und über Felskanten blickte.



Der Sonnenuntergang war prächtig und als die Sonne verschwunden war, applaudierten die Pilger zu unserer Verwunderung. Wir dachten uns, dass die Pilger sich vielleicht nicht so sicher waren wie wir, dass sie Sonne es heute schaffen würde und dass sie ihr deshalb Applaus spendierten. Micha setze noch seine Wandersocken in Brand, damit wenigstens einer aus unserer Gruppe diese fragwürdige Tradition aufrechterhält. Wir verbrannten nichts, da nach unserem kurzen Trip noch alles wie neu aussah.

Alma


Nachdem Alma sich fast in den Tod gestürzt hätte, als Micha seinen Stein ins Meer warf, haben wir uns schleunigst auf den Rückweg gemacht. Wir wussten, es gab Zeugen, die uns mit dem Hund gesehen hatten und deshalb wollten wir sie heil zur Herberge zurückbringen. Dort angekommen war schon alles still und wir sperrten Alma wie gewohnt in den Vorgarten des Hospitaleros und hofften, niemals aufzufliegen.

 

Den Montag verbrachten wir mit unseren Hamburger Freunden am Strand, brutzelten in der heißen Sonne und suchten Schutz im kleinen Schattenbereich der Felsen. Während der Ebbe öffnet sich eine natürliche Lagune zwischen den großen Felsen am Strand, wo wir in Ruhe baden und im flachen Wasser liegen konnten. Wir genossen diese herrlichen Stunden, spielten Spiele, machten ein Fotoshooting mit einer Schnecke du besuchten abends wieder das Lagerfeuer. Auch heute war der Himmel wolkig, wir haben gestern also den perfekten Abend für das Kap ausgesucht. Der Sonnenuntergang war auch am Hippiebeach schön und wir feierten Geburtstag eines Pilgerfreundes in großer Runde.

 

 

An unserem vierten Tag im den hübschen Fischerdörfchen war das Wetter etwas trüb. Meine Freunde hatten eine wetterbedingte Bettschwere und so lief ich mittags allein zum Strand und suchte nach Muscheln. Wenn ich am Strand entlanglaufe, die Füße von den Wellen umspielen lasse ist es wie eine Meditation und ich vergesse alles um mich herum. Ich könnte das den ganzen Tag machen und so wunderte es mich nicht, dass ich weit über drei Stunden am Strand verbracht habe. Während meiner Stunden am Strand ging das Wasser zurück und es tauchten nach und nach Jakobsmuscheln aus den Wellen auf. Besonders große Muscheln scheinen derzeit jedoch nicht angespült zu werden.
Ich spazierte am Nachmittag durch den Ort, steichelte einige Hunde und genoss die Sonne vor der Herberge und im Herbergsgarten, die sich inzwischen wieder herausgewagt hatte. Ich unterhielt mich mit anderen Pilgern aus der Herberge und verbrachte viel Zeit mit Hund und Katze.

Abends gingen Joni und ich wieder zum Lagerfeuer. Es war unser letzter Abend und so wurde der Abend am Feuer wieder lang.

Kleine Wunde vom wühlen im Sand



   


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen